Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in der Landwirtschaft wird wieder heiß diskutiert. Hintergrund sind dabei die Entwicklung neuer Verfahren (wie etwas CRISPR-CAS), die als Genome Editing bezeichnet werden. Sehr punktuell kann damit das Genom von Pflanzen editiert werden.
Die Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern des Einsatzes von Genome Editing wird kontrovers geführt und die Fronten verlaufen dabei anscheinend nicht nur zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.
Dies zeigen die beiden Gäste des Abends, die kundig die unterschiedlichen Positionen vertreten.
Markus Wolter ist Agrarwissenschaflter und verantwortet beim Hilfswerk MISEREOR den Bereich Landwirtschaft und Agrarpolitik. Seine Perspektive: Der Einsatz von Genome Editing würde das weltweite Hungerproblem nicht lösen, dafür aber u. a. kleinbäuerliche Strukturen gefährden und Kulturartenvielfalt reduzieren. Eine Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen ist zu dem irreversibel und sei daher stark risikobehaftet.
David Spencer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsgebiet "Biochemie und Molekularbiologie der Pflanzen", plädiert leidenschaftlich für den Einsatz von Genome Editing. Für ihn sind die neuen Züchtungstechniken eines von vielen, wertvollen Werkzeugen auf dem Weg in eine ökologische Transformation der Landwirtschaft. Mit gentechnischen Verfahren könne am schnellsten auf die Veränderungen des Klimas reagiert werden. David Spencer ist Vorstandsmitglied im Verein ÖkoProg e. V.